WiROZ

Schwarzbuch

Leserbrief Die Mutigen bestraft das Leben F.A.Z. vom 11.07.06.


An die Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung
Abt. Leserbriefe - 60267 Frankfurt/M

Die Mutigen bestraft das Leben

Ihr Artikel des Herrn H. Apelt in der Ausgabe vom 11.07.2006

Sehr geehrte Damen und Herren,

dem Verfasser gebührt höchstes Lob, daß er sich eines Themas annimmt, das einen unrühmlichen Zeitgeist widerspiegelt.
Für einen normalen Menschenverstand ist es unverständlich, wieso die "Täter", die ehemaligen DDR-Eliten, infolge des Urteils des Bundesverfassungsgerichts erhöhte Renten erhalten, während die "DDR-Opfer", die Widerstand geleistet haben und infolge dessen benachteiligt, verfolgt und inhaftiert wurden, jetzt bei den Renten diskriminiert werden, weil ihr Rentenanspruch wegen Haftzeiten und wegen Zeiten von geringem Verdienst und Arbeitslosigkeit infolge ihres Widerstands niedriger ist, als bei einem normalen Lebensverlauf.
Man stelle sich vor, die Nazigrößen wären mit erhöhten Renten belohnt worden, während sich die deutschen und jüdischen Opfer des Nationalsozialismus wegen Ausfallzeiten in ihrem Arbeitsleben mit geringeren Renten hätten zufrieden geben müssen.

Wieso wird mit zweierlei Maß gemessen ? Gibt es etwa böse und "gute" Diktaturen ?
Die Altkommunisten müssen eine hervorragende Lobby haben, daß in einem (angeblichen) Rechtsstaat so ein Unrecht geschehen kann.
Da die Masse die Zustände nicht erkennt oder auch verdrängt, weil es nicht opportun ist, sind Artikel wie dieser, die die Wahrheit aufzeigen, äußerst wichtig.
Nur des Volkes Gewissen und des Volkes Aufbegehren kann solche politischen Fehlentwicklungen stoppen.
Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie meine Stellungnahme als Leserbrief veröffentlichen würden, denn es kann nicht oft genug auf die Mißstände in unserem Land hingewiesen werden.

den 12.07.2006